Rund ums Jahr attraktive Rabatten
Naturnahe Mischpflanzungen mit geringem Pflegeaufwand
Kaum etwas wirkt so belebend auf eine Stadt wie das Erblühen des Frühlings und die ersten warmen Tage des Sommers. Bewohner und Touristen strömen wieder in die Parks und auf die Grünflächen, wollen sich hier im Freien aufhalten, treffen und Sport treiben. Doch so manche blühende Rabatte fällt aufgrund hoher Kosten den knappen Kassen zum Opfer. Eine kostengünstige Alternative zu klassischen Beetstauden und Wechselflor stellen Staudenmischpflanzungen dar.
Ergänzt mit passenden Gehölzen bilden sie ein abwechslungsreiches, naturnahes Pflanzenbild, das Beete zu jeder Jahreszeit in einem neuen Gewand zeigt. Denn die mehrjährigen, krautigen Pflanzen sind nach ihrer Blütezeitabfolge zusammengestellt. Auf diese Weise ist gewährleistet, dass in jedem Monat etwas blüht. Der Frühling startet mit Zwiebelblumen, wie Narzissen, Krokussen oder Traubenhyazinthen. Nach ihrer Blüte verschwinden die verwelkenden Stiele unter den nun folgenden Blühstauden, Kräutern und Gräsern, von denen einige im frühen, andere im späten Sommer und einige bis in den Herbst hinein blühen. Im Winter bleiben die getrockneten Stiele, Blüten und Gräser mit ihren imposanten Strukturen erhalten.
Dies gewährleistet eine anhaltend attraktive Grünfläche und dient gleichzeitig der ökologischen Aufwertung der Stadt, da Nützlinge wie Bienen und Schmetterlinge hier während der gesamten Vegetationsphase Nahrung finden.
An den Standort angepasst
In Versuchsgärten getestete und bereits vielfach in verschiedenen Städten und Kommunen bewährte Mischungen sind für unterschiedliche klimatische Bedingungen erhältlich. Landschaftsgärtner wissen, welche am besten zum jeweiligen Standort passen.
„Da sich die Ästhetik der Staudenmischpflanzungen an natürlichen Staudenfluren orientiert, ist kein detaillierter Pflanzplan erforderlich und so können Fachkräfte vor Ort schnell und unkompliziert pflanzen“, erklärt Gerald Jungjohann. vom Bundesverband Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau e.V. (BGL). „Eine Wässerung ist lediglich im ersten Jahr notwendig. Danach entsteht eine weitestgehend selbstregulierende Pflanzenlandschaft. Ein einmaliger bodenebener Rückschnitt im Januar oder Februar ist in der Regel die einzige Pflegemaßnahme. Daher reduziert sich der Arbeitsaufwand pro Quadratmeter.“
Alternative zu Rasenflächen
Mischpflanzungen sind in ihrem Unterhalt kostengünstiger, sodass sie sogar zu einer Alternative zu Rasenflächen avancieren. Letztere müssen schließlich mehrmals im Jahr gemäht werden und neigen in den aufgrund des Klimawandels immer heißer und trockener werdenden Sommern dazu, gelb und unansehnlich zu werden. Die Mischpflanzungen setzen sich daher auch auf Verkehrsinseln und -teilern, auf Böschungen, Randstreifen und Restflächen durch.
Landschaftsgärtner berücksichtigen hierbei die Verkehrssicherheit – zum Beispiel auf eine Pflanzenauswahl, die gewährleistet, dass das Grün nicht zu hoch wächst und notwenige Sichtachsen für die Verkehrsteilnehmer frei bleiben. Auch für Außenanlagen von öffentlichen Gebäuden stellt diese abwechslungs- und blütenreiche Bepflanzung eine Bereicherung dar, etwa an Schulen, Pflegeheimen oder Krankenhäusern. Sie verleihen städtischen Flächen einen naturnahen Charakter, das Grün wirkt lebendiger und weniger austauschbar. Beispiele wie die Frankfurter Innenstadt zeigen, wie eine Staudenbepflanzung einen starken Kontrast zu moderner Stadtarchitektur setzt und so zu einem Teil des Identitäts- und Wiedererkennungseffektes werden kann.
Grün bedeutet Lebensqualität
Große und kleine Flächen, von hundert bis zu mehreren tausend Quadratmetern, lassen sich auf diese Weise als attraktives Stadtgrün gestalten, wobei die Kosten vertretbar bleiben. „Wenn klamme Kassen dazu führen, dass die Quantität und Qualität der öffentlichen Grünflächen rapide abnimmt, setzt dies einen negativen Kreislauf in Gang“, so Jungjohann. „Schließlich prägen sie das Stadtbild und sind maßgeblich für dessen Attraktivität für Besucher und die Lebensqualität der Bürger verantwortlich. Deshalb ist es äußerst wichtig nach Möglichkeiten zu suchen, die auch bei stark begrenztem Budget Handlungsspielraum zulassen.“
Zumal die Erfahrung zeigt, dass bei der Staudenmischbepflanzung unerwünschte Effekte wie Hundekot, Abfall und unerlaubtes Parken auf Grünflächen stark zurückgehen. Denn dort, wo eindrucksvolle, intakte Bepflanzung Raum einnimmt, wird dieser in viel höherem Maße als schützenswert wahrgenommen und respektiert. Die Identifikation der Bewohner ist bei dieser naturnahen Bepflanzung stärker ausgeprägt. In manchen Städten werden öffentliche Flächen zum Teil mit privater Finanzierung realisiert – zum Beispiel durch Spendensammlung oder Sponsoring. Dahinter steht die Erkenntnis, dass gepflegte, abwechslungsreiche und kreative bepflanzte Grünflächen in Städten die Atmosphäre und das Wohlbefinden der Bürger positiv beeinflussen.
BGL
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