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Haus selbst bauen: diese Eigenleistungen sind realistisch

Eigenleistungen beim Hausbau Eigenleistungen beim Hausbau Foto: brett_land / shutterstock.com

Für die solide Finanzierung eines Hauses bildet das Eigenkapital eine wichtige Grundlage. Doch nicht alle künftigen Bauherren verfügen über einen Bausparvertrag oder über Ersparnisse. Eine Alternative zum Eigenkapital sind Eigenleistungen. Wenn Sie Arbeiten bei der Fertigstellung des Hauses selbst übernehmen, sparen Sie Geld. Die Bausumme reduziert sich, was die Finanzierung auf eine sichere Grundlage stellt.

Was sind Eigenleistungen?

Hinter dem Begriff der Eigenleistung verbergen sich Arbeiten im Haus und auf dem Grundstück, die Sie selbst ausführen. Somit entscheiden Sie sich nicht für einen schlüsselfertigen Bau, in den Sie nur noch einziehen müssen. Der Vorteil der Eigenleistung liegt in der Reduzierung der Baukosten. Diese setzen sich grob aus den Kosten für das Material und die Dienstleistungen der Baufirmen zusammen.

Hinzu kommen Kosten und Gebühren für Genehmigungen, Steuern und Versicherungen. Möchten Sie die Baukosten so niedrig wie möglich halten, haben Sie einen kleinen Spielraum. Sie können sich für den Kauf günstigerer Materialien entscheiden und einige Abstriche bei der Ausstattung machen. Größer ist der Einfluss auf die Handwerkerkosten: Hier zahlen Sie nur die Dienstleistungen, die Sie real in Anspruch nehmen. In der Folge gilt: Je mehr Eigenleistung Sie erbringen, desto günstiger gestalten sich die Baukosten.

Welche Eigenleistungen kann jeder ausführen?

Hausbau in Eigenleistung

Foto: © Gerhard Seybert – stock.adobe.com

Die Art der Eigenleistungen ist von Ihren Möglichkeiten und dem handwerklichen Geschick abhängig. Auch die Hilfe durch Freunde, Bekannte und Familienmitglieder spielt eine große Rolle, wenn Sie den Bau planen. Wenn es Ihnen gelingt, ein kleines hilfsbereites Team zusammenzustellen, ist dies für die Planung ein großer Vorteil. Jeder bringt andere Fähigkeiten und Erfahrungen mit. So lassen sich viele Arbeiten selbst erledigen. Beachten Sie jedoch, dass Sie nicht alle Arbeiten rund um den Hausbau übernehmen können und dürfen. Es gibt Aufgaben, die einer Genehmigung bedürfen. Einige Eigenleistungen sind aber für die meisten Bauherren selbst zu organisieren.

Dazu gehören:

  • Tapezierarbeiten
  • Verlegen von Fußböden
  • Setzen von Leichtbauwänden beim Innenausbau
  • Fliesen und Verfugen
  • Gestaltung der Decken

Bei diesen Aufgaben handelt es sich um handwerkliche Leistungen, die keiner Genehmigung bedürfen. Wenn es gut aussehen soll, sind Erfahrung und Geschick erforderlich. Sie können sich die Aufgaben jedoch auch aneignen. Von Vorteil ist es, wenn Sie selbst auf einem Gebiet Fachmann sind oder jemanden kennen, der Ihnen Unterstützung bietet.

Eigenleistung für geübte Heimwerker

Installation einer Badarmatur

Manche Eigenleistungen wie die Installation einer Badarmatur sollte nur versierte Heimwerker übernehmen Foto: ©Wellnhofer Designs – stock.adobe.com

Sind Sie ein versierter Handwerker oder kennen Sie jemanden, der Ihnen gern helfen möchte, sind weitere Arbeiten möglich. Im Gegensatz zu den einfacheren handwerklichen Tätigkeiten soll hier aber eine Funktionalität hergestellt werden, die dauerhaft sicher arbeiten muss. Somit sind Kenntnisse und Erfahrungen unerlässlich.

Sie können Heizungsrohre verlegen und die Heizkörper in den verschiedenen Räumen installieren. Auch das Verlegen einer Fußbodenheizung ist bei entsprechenden Kenntnissen in Eigenleistung möglich. Diese Arbeiten benötigen keine Genehmigung.

Aber auch bei der Bauvorbereitung und auch bei der Anlage der Außenanlagen nach dem Hausbau kann durch Eigenleistungen viel Geld gespart werden. Wer mit großen Geräten wie einem Bagger umgehen kann, kann beispielsweise das Grundstück beräumen und den Baugrund vorbereiten.

Verlegen von elektrischen Leitungen

Auch das Verlegen von elektrischen Leitungen können Sie selbst übernehmen. Der Anschluss an das elektrische Netz muss von einem Fachmann erfolgen. Die Verlegung vor dem Anschluss ist aber nicht Bestandteil dieser Vorgabe. Wenn Sie diese Eigenleistung selbst erbringen möchten, sind Kenntnisse unerlässlich. Sie müssen die Verlegung der elektrischen Leistung nach den Plänen vornehmen, die Bestandteil der Bauzeichnungen sind. Nach der Verlegung erfolgt eine Überprüfung durch den Fachmann. Sollten sich bei dieser Überprüfung Unzulänglichkeiten der Fehler ergeben, ist eine Korrektur erforderlich. Diese kann gegebenenfalls teuer werden. Somit ist es wichtig, dass Sie sich beim Verlegen der Leitungen Unterstützung von einer erfahrenen Person holen.

Diese Arbeiten sollten Sie Profis überlassen

Es gibt Arbeiten, die Sie nicht in Eigenleistung vornehmen dürfen. Die gesetzlichen Vorschriften besagen bei einigen Aufgaben, dass eine Abnahme durch einen Fachmann erfolgen muss. Andernfalls wäre die Gefahr zu groß, einen Fehler zu begehen und sich selbst oder andere in Gefahr zu bringen. Beachten Sie bei der Planung Ihrer Eigenleistungen, dass vor dem Einzug eine Gesamtabnahme des Baus erfolgen wird. In diesem Zusammenhang erfolgt eine Prüfung aller relevanten Bauteile und Positionen, die im Falle einer Fehlinstallation ein Sicherheitsrisiko darstellen könnten.

Abnahme der elektrischen Anlage

Die elektrische Anlage darf nur von einem Fachmann angeschlossen werden. Wenn Sie in Ihrem Haus Kraftstrom installieren, etwa für den Betrieb eines Elektroherdes oder von leistungsfähigen Werkzeugmaschinen, ist eine Abnahme ebenfalls erforderlich. Arbeiten an der elektrischen Anlage dürfen ebenfalls nur durch einen zertifizierten Fachmann durchgeführt werden. Somit ist das bloße Verlegen der Leitungen erlaubt, der Anschluss an das Stromnetz aber nicht.

Abnahme der Heizungsanlage

Moderne Heizungsanlagen sind sehr komplex. Sie arbeiten mit Gas, Öl, Strom oder erneuerbaren Energien wie Holzpellets. Hinzu kommen die Vorgaben bezüglich der Solarthermie, die bei Neubauten verpflichtend ist. In diesem Bereich sind keine Eigenleistungen möglich, es sei denn, Sie sind selbst vom Fach. Andernfalls müssen Sie für die Installation und Inbetriebnahme einen Fachmann beauftragen. Die Ausnahme bildet lediglich die bloße Verlegung von Rohren und Heizelementen, die Sie selbst übernehmen können.

Diese Werkzeuge und Geräte benötigen Sie

Junge Frau verlegt Vinylböden

Junge Frau verlegt Vinylböden als Eigenleistung Foto: © schulzfoto – stock.adobe.com

Für die Eigenleistungen benötigen Sie eine gute Werkzeugausstattung mit Geräten, die in einem handwerklichen Haushalt benötigt werden. Dazu gehören unter anderem die Bohrmaschine, verschiedene Sägen, ein Trennschleifer und ein umfangreicher Werkzeugkasten. Für spezielle Arbeiten, etwa das Fliesen, kommen weitere Geräte hinzu.

Sofern Eigenleistungen im größeren Umfang ausgeführt werden, benötigt man teilweise auch größere Baumaschinen und man sollte auf Profigeräte zurückgreifen. Diese sind für den harten Baustellenalltag konzipiert und der Arbeitsschutz ist gewährleistet. Solche Werkzeuge und Baumaschinen sind jedoch in der Regel teurer als die typischen Heimwerkerprodukte. Hier könnte der Werkzeugverleih eine Alternative zum Kauf darstellen. Auch der Kauf gebrauchter Geräte kann sich insbesondere bei längeren Einsätzen lohnen. Hochwertige Maschinen haben eine lange Lebensdauer und sollte es doch einmal zu einem Defekt kommen, gibt es spezielle Händler für Baumaschinen Ersatzteile.

Fazit:

Sie haben die Möglichkeit, die Baukosten durch die Erbringung von Eigenleistung zu reduzieren. Beachten Sie jedoch die gängigen Vorschriften und berücksichtigen Sie bei der Planung, dass Sie nicht alle Leistungen selbst erbringen können.

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