Dr. Klein-Trendindikator Baufinanzierung 03/2014
Durchschnittliche Baufinanzierungsrate sinkt weiter – Tilgungssatz steigt
Stephan Gawarecki, Vorstandssprecher Dr. Klein & Co. AG, berichtet über aktuelle Trends in der Baufinanzierung und kommentiert die Ergebnisse des Dr. Klein-Trendindikators Baufinanzierung (DTB).
Die durchschnittliche monatliche Standardrate für ein Darlehen von 150.000 Euro, das mit einer zehnjährigen Sollzinsbindung, 80-prozentiger Beleihung und einer Tilgung von zwei Prozent versehen ist, geht im März weiter zurück. In der aktuellen Auswertung des Dr. Klein-Trendindikators Baufinanzierung (DTB) sinkt die durchschnittliche Monatsrate von 593 Euro auf 585 Euro. Damit liegt sie etwa auf dem Vorjahreswert von 580 Euro. Die Verringerung der monatlichen Standardrate erfolgt, da die Baufinanzierungszinsen im März leicht rückläufig waren.
Obwohl die Kaufpreise für Wohnungen und Häuser laut Europace Hauspreis-Index (EPX) im März anziehen, geht die durchschnittliche Darlehenshöhe im gleichen Zeitraum von 162.000 Euro auf 161.000 Euro zurück. Erwerber setzen für ihr Darlehen mehr Eigenkapital als im Vormonat ein. Der Eigenkapitalanteil steigt von 22,13 Prozent auf 22,42 Prozent. Entsprechend sinkt der durchschnittliche Beleihungsauslauf von 77,87 Prozent auf 77,58 Prozent. Im Vorjahreszeitraum lag er bei 77,83 Prozent.
Im März legen Erwerber mehr Wert auf das Thema Sicherheit. Dies zeigt sich unter anderem im durchschnittlichen Tilgungssatz. Er steigt von 2,37 Prozent auf 2,39 Prozent an. Erwerber nutzen das rückläufige Zinsniveau für eine höhere Tilgung und können ihr Darlehen so schneller zurückzahlen. Vor einem Jahr betrug der durchschnittliche Tilgungssatz 2,27 Prozent.
Die Sicherheitsorientierung von Darlehensnehmern spiegelt sich des Weiteren in der durchschnittlichen Sollzinsbindung wider. Sie liegt wie im Vormonat bei elf Jahren und fünf Monaten. Der Mittelwert zeigt, dass sich mehr und mehr Käufer eine Zinsbindung sichern, die über der häufig gewählten Standardzinsbindung von zehn Jahren liegt.
Die Entwicklung des Anteils fester Zinsen dokumentiert ebenfalls die Risikoaversion von Erwerbern. Im März nimmt der Anteil von Annuitätendarlehen mit festem Zinssatz von 70,57 Prozent auf 70,85 Prozent zu. Im Vorjahr lag der Anteil bei 69,06 Prozent. Erwerber sichern sich im März lieber einen festen Zinssatz anstatt auf sinkende Zinsen zu spekulieren. Der Anteil von Annuitätendarlehen mit variabler Zinsbindung bleibt konstant bei 2,67 Prozent.
Über den Dr. Klein-Trendindikator „Baufinanzierung“ (DTB)
Der DTB zeigt die monatliche Entwicklung der wichtigsten Baufinanzierungs-Parameter. Dazu zählt neben der Darlehenshöhe, dem Tilgungssatz und dem Beleihungsauslauf auch die Verteilung der Darlehensarten. Die Standardrate zeigt zudem an, wie viel ein durchschnittliches Darlehen von 150 Tsd. Euro an monatlicher Rate kostet. Anders als oft schwer vergleichbare Durchschnitts-Zinssätze, ermöglicht die Standardrate dem Privatkunden, die tatsächlichen Kosten für die Finanzierung einer Immobilie zu vergleichen. Die Ergebnisse des DTB werden monatlich aus Daten der EUROPACE-Plattform errechnet. EUROPACE ist der einzige unabhängige Marktplatz für Immobilienfinanzierungen in Deutschland. Der DTB basiert auf über 20.000 Transaktionen mit einem jährlichen Volumen von mehr als 30 Mrd. Euro.
Quelle: www.drklein.de
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