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Netzunabhängige Energieversorgung für Privathaushalte – die Möglichkeiten

Gemütliche Wärme durch netzunabhängige Energieversorgung für Privathaushalte Gemütliche Wärme durch netzunabhängige Energieversorgung für Privathaushalte Foto: ©weixx - stock.adobe.com

Bereits seit vielen Jahren haben Privathaushalte die Möglichkeit, Strom und Heizungswärme ohne direkte an einen Energieversorger zu beziehen. Oftmals liegt der Grund in der mangelnden öffentlichen Erschließung. Nicht über gibt es einen Gasanschluss und der Neuanschluss kann sehr kostspielig sein. Das Nach einer einmaligen Investition profitieren Sie von einer hohen Kostenersparnis. Erfahren Sie, welche Möglichkeiten es gibt und wie hoch die Investitionskosten sind. Entscheiden Sie dann individuell, welche Option der netzunabhängigen Energieversorgung für Sie infrage kommt.

Energieversorgung ohne Netzanbieter – die Grundlagen

Ein Netzanbieter bietet Ihnen die Möglichkeit, Strom und Erdgas zu beziehen. Dafür verlangt der Anbieter Gebühren. Darüber hinaus zahlen Sie für Ihren individuellen Verbrauch. Sie sind von der Preisgestaltung des Netzanbieters abhängig. Dies bedeutet derzeit, dass Sie mit jährlichen Kostensteigerungen rechnen müssen. Alternativ entscheiden Sie sich für eine Energieversorgung ohne einen Netzanbieter. Dies lässt sich nicht nur in Neubauten, sondern auch in Bestandsbauten realisieren.

Liegt die Immobilie zum Beispiel im Außenbereich einer Gemeinde fehlt oft eine öffentliche Erschließung. Ein typisches Beispiel ist zum Beispiel ein Bauerngehöft. Neubauten können aufgrund der baurechtlichen Vorgabe heute nur in Ausnahmefälle außerhalb des Gemeindegebiets errichtet werden. Der Anschluss an ein Gasnetz kann dann sehr kostspielig sein, da die Rohre über eine längere Distanz verlegt werden müssen. Hier ist die Selbstversorgung in der Regel die bessere Option. Sie haben die Wahl aus verschiedenen Möglichkeiten, die Sie an Ihren individuellen Bedarf anpassen können.

Ein Überblick über die Versorgungsmöglichkeiten

Möchten Sie auf die Inanspruchnahme der Dienstleistung eines Netzanbieters verzichten, haben Sie die Wahl aus drei verschiedenen Versorgungsmöglichkeiten. Für die Kostenersparnis ist es wesentlich, dass Sie nicht nur die Voraussetzungen für eine netzunabhängige Heizungswärme schaffen. Eine echte Ersparnis gelingt Ihnen, wenn Sie auch Ihren Strom selbst herstellen. Mit einer leistungsfähigen Photovoltaikanlage ist dies für den größten Teil des Jahres möglich. Eine größtmögliche Versorgungssicherheit haben Sie bei der Nutzung eines Blockheizkraftwerkes für den Betrieb mit Flüssiggas.

Heizungswärme beziehen Sie ohne den direkten Anschluss an einen Energieversorger auf folgende Weise:

  • Wärmepumpe-
  • Flüssiggas
  • Heizöl

Für alle Möglichkeiten müssen Sie die entsprechenden Voraussetzungen schaffen. Dies ist in den meisten Regionen Deutschlands recht problemlos möglich. Erfahren Sie, wie Sie die netzunabhängige Energieversorgung realisieren können und wie hoch die Kosten sind.

Heizwärme mit der Wärmepumpe erzeugen

Die Wärmepumpe ist eine sehr moderne Variante, mit der Sie Heizwärme erzeugen können. Der Vorteil dieser Heizungsart liegt darin, dass Sie keine fossilen Brennstoffe benötigen. Somit leisten Sie einen wichtigen Beitrag für den Schutz der Umwelt. Da die Wärmepumpe dauerhaft arbeitet, benötigen Sie allerdings Strom. Diese Energie können Sie z.B. durch eine Photovoltaikanlage selbst erzeugen. Für eine netzanbieterunabhängige Versorgung ist es außerdem erforderlich, dass Sie Ihren Haushaltsstrom selbst herstellen.

Leistungsfähige Photovoltaikanlage als wichtige Voraussetzung

Möchten Sie Ihre Heizwärme mit einer Wärmepumpe erzeugen, benötigen Sie eine leistungsfähige Photovoltaikanlage. Diese installieren Sie auf dem Dach Ihres Hauses oder eines Nebengebäudes. Sie haben die Möglichkeit, überschüssigen Strom zu speichern. Die Funktionsweise ähnelt einem Akku. Dieser ist jedoch ausgesprochen leistungsfähig und dem entsprechend groß. Die Installation kann im Keller oder im Hauswirtschaftsraum erfolgen.

Leider ist die kombinierte Variante aus Wärmepumpe und Photovoltaikanlage sehr kostspielig. Damit auch in der Nacht Strom zur Verfügung steht ist zudem die Anschaffung eines Batteriespeichers zur Speicherung der Energie notwendig.

Wissenswertes zur Wärmepumpe

Sie können sich für eine Erdwärmepumpe oder eine Luftwärmepumpe entscheiden. Während die Installation einer Luftwärmepumpe an nahezu jedem Standort erforderlich ist, benötigen Sie für die Erdwärmepumpe spezielle geografische Voraussetzungen, die nicht an jedem Ort gegeben sind. Hier ist eine individuelle standortbezogene Beratung erforderlich.

Wichtig zu wissen: Sie müssen die Wärmepumpe in der Nähe einer Außenwand Ihres Hauses installieren. Es ist wichtig, dass Sie dies in Bezug auf die baulichen Gegebenheiten berücksichtigen.

Funktionsweise leicht erklärt

Die Wärmepumpe erzeugt permanent Energie, die sie aus der Luft oder der Erdwärme gewinnt. Das System wandelt die Energie in Heizwärme um. Die Heizwärme reicht auch für große Häuser aus, sodass Sie diese Variante der Erzeugung von Heizwärme flexibel nutzen können.

Die Kosten

Die Investitionskosten sind von verschiedenen Faktoren abhängig. Dazu gehören unter anderem die Leistung der Heizungsanlage und die Voraussetzungen für die Installation. Sie müssen mit Kosten zwischen 15.000 und 30.000 EUR rechnen.

Flüssiggas als Alternative zum Erdgas

Flüssiggastank

Flüssiggastank Foto: ©Wlodzimierz – stock.adobe.com

Mit Flüssiggas können Sie eine klassische Gasheizung unabhängig von einem Netzanbieter betreiben. Sie speichern das Flüssiggas in einem Behälter, den Sie in Ihrem Garten möglichst in der Nähe Ihres Hauses aufstellen. Der Behälter fungiert dabei als Tank. Ist der Tank leer, lassen Sie den Behälter neu füllen. Das Flüssiggas wird mit einem Tankwagen zu Ihnen nach Hause geliefert.

Möglichkeit der Nutzung von Flüssiggas bei bereits installierten Heizungsanlagen

Betreiben Sie bereits eine Heizungsanlage mit Erdgas und möchten von Ihrem Versorger unabhängig sein, können Sie auf Flüssiggas umstellen. Die Umstellung übernimmt ein Fachmann. Vergleichen Sie vorab jedoch die Kosten.

Für die Verbrennung von Flüssiggas können ganz unterschiedliche Heizsysteme zum Einsatz kommen. Besonders effizient sind Heizanlagen mit Brennwerttechnik und Blockheizkraftwerke (BHKW), die sowohl Wärme als auch Strom erzeugen. Als Ergänzung einer Flüssiggasheizung können auch Solarthermieanlagen genutzt werden. Hier wirkt die Sonneneinstrahlung als erneuerbare Energiequelle und die Anlage ist damit besonders umweltfreundlich. 

Flüssiggas in Erwartung eines Erdgasanschlusses

In den meisten Fällen kommt Flüssiggas zum Einsatz, wenn die Anbindung an das Erdgasnetz geplant, aber noch nicht vollzogen ist. Die Aufstellung des Tanks erfolgt vorübergehend. Nach dem Verlegen des Erdgasanschlusses können Sie Ihre Heizungsanlage umstellen.

Kosten für den Bezug von Flüssiggas

Die Kosten für Flüssiggas sind an das Heizöl gebunden. Im Jahre 2019 lagen die Preise bei durchschnittlich 40 Cent pro Liter. Wenn Sie davon ausgehen, dass eine vierköpfige Familie im Jahr 3.000 Liter verbraucht, zahlen Sie etwa 1.200 EUR im Jahr für den Bezug von Flüssiggas. Hinzu kommen die Kosten für die Miete oder den Kauf des Tanks. Bei einem Miettank ist man an einen Gasversorger gebunden. Besitzer eines eigenen Gastanks sollten die Flüssiggaspreise vergleichen um sich bei einem Anbieter wie Barmalgas einen sehr günstigen Flüssiggaspreis zu sichern.

Heizöl – große Tanks sind erforderlich

Ähnlich wie beim Flüssiggas kaufen Sie das Heizöl und lagern es in Tanks. Diese können in einem Keller stehen oder an einer geeigneten Stelle des Gartens eingelassen sein. Beachten Sie, dass die Tanks eine ausreichende Größe haben. Heizöltanks sind allerdings nicht unproblematisch. Austretendes Heizöl kann erhebliche Schäden verursachen, deren Beseitigung sehr kostspielig ist.

Allerdings ist die Ölheizung aus Umweltaspekten nicht unumstritten. Zwar gibt es noch kein Verbot vorhandener Anlagen, doch sieht das Klimaschutzpaket der Bundesregierung vor, dass ab 2026 keine neuen Ölheizungen mehr eingebaut werden dürfen.

Zudem dürfen Ölheizungen nicht überall installiert werden. So schreibt das Hochwasserschutzgesetz vor, dass in Hochwassergebieten keine neuen Ölheizungen in Betrieb genommen werden dürfen. Ausnahmen gibt es nur, wenn die Heizölanlage hochwassersicher errichtet ist und es in Überschwemmungsgebieten keine Alternative zu vertretbaren Kosten gibt.

Vor diesem Hintergrund sollte man sich genau überlegen, ob eine Heizungsanlage mit Heizöl heute noch eine Option darstellt.

Kosten für das Heizöl

Die Kosten liegen bei 50 bis 60 Cent pro Liter. Beachten Sie, dass Sie bei größeren Abnahmemengen sparen. Auch aus diesem Grund ist es sinnvoll, in größere Tanks mit einem Fassungsvermögen von mindestens 3.000 Litern zu investieren.

Was muss bei der Heizungswahl beachtet werden?

Treffen Sie eine Wahl, die an Ihren individuellen Bedarf, an die Wohnfläche Ihres Hauses und an die örtlichen Gegebenheiten angepasst ist. Vergleichen Sie die Installationskosten und die Preise für den Bezug der Brennstoffe.

Fazit:

Als Hausbesitzer haben Sie die Möglichkeit, Ihre Heizungswärme und den Strom ohne einen Netzversorger zu beziehen. Es gibt mehrere Optionen, die Sie in Bezug auf die Kosten und die Realisierung in Ihrem Heim vergleichen sollten.

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